Petri/Sittig: Ihr Buch entlarvt die gefährlichste Allianz unserer Zeit
“Die intellektuelle Selbstzerstörung” des Westens steht im Mittelpunkt diese wichtigen Buches.
Zusammenfassung: Die Lektüre von „Die intellektuelle Selbstzerstörung“ ist ein notwendiges, wenn auch zutiefst beunruhigendes Erlebnis. Noam Petri und Franziska Sittig legen mit erschreckender Klarheit die ideologischen Brandherde an unseren Universitäten frei. Das Buch entlarvt die unheilige Allianz von Linken und Islamisten, die im Hass auf die westliche Zivilisation vereint ist.
Es gibt Bücher, die lassen einen fassungslos zurück. Die intellektuelle Selbstzerstörung von Noam Petri und Franziska Sittig ist ein solches Buch. Im - wenn man das so sagen darf - positiven Sinne, denn was die beiden Autoren dort berichteten, sollte jeden Leser aufrütteln.
Das Buch ist eine kritische Analyse der aktuellen Entwicklungen an westlichen Universitäten und in intellektuellen Eliten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den drei Berliner Universitäten und der Columbia University, an der Sittig 2024 ihren Master ablegte. Es beschreibt, wie ideologisch motivierter Aktivismus zunehmend die Grundlagen der westlichen Zivilisation untergräbt und eine intellektuelle Selbstzerstörung zur Folge hat, die letztlich zu gesellschaftlicher und ökonomischer Selbstzerstörung führt.
Appeasement und Zustimmung für die Hamas
Dabei nehmen die beiden Autoren die unheilige Allianz zwischen Linken und Islamisten unter die Lupe, die nach dem 7. Oktober 2023 zu gewaltsamen pro-palästinensischen Demonstrationen und Hörsaalbesetzungen führten - auf die die Universitäten zuerst mit einem einseitigen Dialogangebot reagierten. Nicht zu unrecht bringen die Autoren dabei das Schlagwort Appeasement ein. Also den letztlich erfolglosen Versuch, das gewaltbereite Gegenüber mit Zugeständnissen einzuhegen.
“Es gibt Ideen, die sind so dumm, dass nur Intellektuelle sie glauben können.”, George Orwell
Die Autoren argumentieren, dass westliche akademische Institutionen und Eliten zunehmend Narrative übernehmen, die auf Selbsthass und Delegitimierung des Westens beruhen. Besonders Universitäten, die traditionell Orte der kritischen Debatte und Aufklärung sein sollten, werden laut Petri und Sittig zu Schauplätzen ideologischer Kämpfe, in denen politisch motivierter Aktivismus kritische Forschung und Meinungsvielfalt verdrängt. Ein Beispiel ist die Verbindung linksextremer und islamistischer Gruppen an Hochschulen, die nicht nur gemeinsame Proteste organisieren, sondern auch bis in Teile des Lehrpersonals Rückhalt finden.
Widersprüche, die weh tun müssten
Franziska Sittig schildert dabei eindrücklich eigene Erfahrungen an der Columbia University in New York, wo pro-Hamas-Aktivitäten um sich griffen. Zeigt aber auch auf, dass Antisemitismus, beispielsweise durch frühere “Judenqoten”, an den US-Eliteunis keine neue Erscheinung ist. Das geht bis hin zu der bitteren Anekdote, dass die von US-Unis oft geführten Aufnahmeinterviews, ursprünglich auch den Sinn hatten, Juden auszufiltern, die ihr jüdisch Sein etwa durch die Änderung ihres Nachnamens verbergen wollten.
Noam Petri schildert unterdessen minutiös, wie pro-palästinensische Proteste an den Berliner Unis um sich griffen. Es ist vor allem die Reaktion der jeweiligen Verantwortlichen, die einen fassungslos machen würden. Und es ist der Grund, warum sie so handelten: es war linker Antisemitismus, denn rechten Antisemitismus hätte man sofort unterbunden.
Für normale Menschen ist die kognitive Dissonanz eines solchen Handelns offensichtlich und unverständlich zu gleich. Es ist allerdings nicht das einzige widersprüchliche Verhalten, das die Autoren näher unter die Lupe nehmen. Sie fragen sich auch, warum feministische oder queere linke Gruppen oder gemeinsame Sache mit Islamisten machen können. Die Quintessenz ist der Hass auf alles Westliche, das diese Gruppen vereint. Inwiefern Linke glauben, dass nach einem Sieg Islamisten plötzlich ihr Herz für Frauenrechte entdecken sollen - darüber können die Autoren auch nur spekulieren.
Der Selbsthass der westlichen Eliten
Ich muss zugeben, unter allen gruppenbezogenen Menschenhass war der Antisemtismus schon immer jener, der sich mir am wenigsten erschloss. Und dennoch ist er in der westlichen Gesellschaft wohl der älteste. Seine Ächtung in der westlichen Gesellschaft nach 1945 sollte eigentlich ein Grund für einen gewissen Stolz sein. Ebenso wie es der Westen war, der die Sklaverei abschaffte und bekämpfte. Doch in linken Theorien, die - wie die Autoren in Die intellektuelle Selbstzerstörung ausarbeiten - vom Selbsthass auf die eigene Geschichte besessen ist, sind solche Punkte natürlich kein Argument. Das der heutige islamistische Antisemitismus zu nicht wenigen Teilen ein Import des alten westlichen Vorkriegs-Antisemitismus ist, ist da fast schon eine vernachlässigbare Ironie der Geschichte.
Der (re-)importierte islamistische Antisemitismus ist per Definition ein westliches Problem. Er findet auf unseren Straßen statt. Juden müssen in Europa und Amerika wieder Angst um ihr Leben haben, wenn sie sich in der Öffentlichkeit zu ihrem Judensein bekennen. Das allein ist schon besorgniserregend.
“Es beginnt mit den Juden. Es hört aber nicht bei ihnen auf.”
Es beginnt mit den Juden, es hört aber nicht bei ihnen auf, liest man auch in der Stellungnahme des Zentralrats der Juden zum 2. Jahrestag der Massaker am 7. Oktober. Dieser Erkenntnis ist wenig hinzufügen. Das wissen auch die beiden Autoren, die ihr Buch mit dem Hinweis enden lassen, dass die woke Allianz von Linken und Islamisten uns alle bedroht. Denn der Kampf der “Schein-Zivilgesellschaft” gilt dem jüdisch-christlichen Fundament des Westens an sich.
“Ein zentraler Missstand unserer Zeit besteht darin, dass der kleinere Teil der progressiv orientierten Akademiker-Gesellschaft, der kein wirtschaftliches Risiko trägt und oft nicht einmal an realen Konsequenzen seiner Ideen interessiert ist, dennoch den politisch-kulturellen Diskurs dominiert.”, S. 200
Und dieser Diskurs hat letztlich die Zerstörung der westlichen Gesellschaft zum Ziel. Das die Universitäten zentraler Ausgangspunkt dieser Bewegung sind, legen die Autoren mit zahlreichen Belegen dar.
Dem setzen die Autoren die Schaffung einer neuen Elite entgegen, die stolz die westlichen Errungenschaften verteidigt. Zu der wie selbstverständlich auch das Hinterfragen der eigenen Werte gehört, ohne diese pauschal zu verteufeln. Ob das gelingt, wird die Zukunft zeigen.
Tatsächlich kann man durchaus hoffen. Wenn sich der Wind auch nicht gedreht hat und gerade die erschreckenden Auswüchse der Proteste nach dem 7. Oktober zeigen, wie einflussreich die links-islamistische Allianz noch ist, scheint ihnen zumindest öfter als zuvor Gegenwind entgegen zu blasen.
Doch das kann erst der Anfang sein.
Die intellektuelle Selbstzerstörung - ibidem Sachbuch - 1. Auflage 2025 - ISBN 978-3838220482




